Diese tollen Bilder konnten wir euch nicht vorenthalten! Im Mai und Juni waren wir Teil der Premiere der niedersächsischen Weserfestspiele – von Vision Kirchenmusik ins Leben gerufen. In Kirchen und Klöstern, im Grünen und am Wasser gab es über 500 Jahre Musikgeschichte zu genießen!
Mit dem Kammerchor des Domgymnasiums Verden und dem Jugendchor der Marktkirche Hannover stellten wir in diesem Rahmen das Jugendchorprojekt „FASZINATION RENAISSANCE“ auf die Beine. Wir lernten und musizierten gemeinsam mit den Jugendlichen und erarbeiteten so ein interdisziplinäres Programm. Gleich mehrmals konnten wir die Kompositionen Josquin Desprez‘ und seiner Zeitgenossen dann dem Festspielpublikum präsentieren.
Heute ist unsere neue CD „Monteverdi Memories“ erschienen „Wenn Renaissancemusik groovt“, so beschreibt der Deutschlandfunk die Musik von Capella de la Torre unter der Leitung von Katharina Bäuml.
Das im In- und Ausland vielfach ausgezeichnete Ensemble beweist dies auch mit seinem neuen Album „Monteverdi: Memories“. Durch die gekonnte Auswahl der Stücke und die moderne Interpretation ermöglicht das Album einen einzigartigen Einblick in die Musik Monteverdis. Katharina Bäuml hat besondere Werke ausgewählt, die sowohl Monteverdis 20-jährige Tätigkeit als Hofmusiker in Mantua als auch sein 30-jähriges Wirken als Kapellmeister an der berühmten Markus-Kirche in Venedig widerspiegelt. Dazu gehören Werke für ein großes Ensemble wie „Beatus Vir“ und „Confitebor tibi Domine“, aber auch Stücke für ein kleiner besetztes Ensemble wie „Tempo la Cetra“, anhand derer gut nachvollziehbar ist, wie revolutionär Monteverdis Musik zu der damaligen Zeit war. Mit seinen Madrigalen gab Monteverdi der sakralen Vokalmusik einen völlig neuen Ausdruck mit für die damalige Zeit revolutionären Harmonien. Monteverdi gilt gewissermaßen als Vater des einige Jahrhunderte später im Jazz popularisierten „Walking Bass“. Aus Monteverdis musikalischen „Tagebüchern“ präsentieren die Vokalisten und Instrumentalisten der Capella de la Torre ein facettenreiches Klangpanorama. Darüber hinaus sind drei der wenigen Instrumentalstücke Monteverdis zu hören. Die Ballettmusik zum „Ballo delle ingrate“ ist das einzige Stück eigenständiger Instrumentalmusik, das er der Nachwelt überliefert hat. Außerdem ist die „Sonata sopra Sancta Maria, ora pro nobis“ aus der „Marienvesper“ (1610) zu hören. Sie ist ein Wunderwerk der Komplexität, der musikalischen Formarchitektur und der instrumentalen Virtuosität und galt zu ihrer Zeit als einzigartig. Und das Madrigal „Zefiro torna“ aus den „Scherzi musicali“ beweist, was für einen echten Jazz-Groove Monteverdis Musik hat. Über den festen „Chaconne“-Rhythmus im Instrumentalbass legt Monteverdi ein wahres Feuerwerk an wechselnden, teils gegensätzlichen Rhythmen in den Stimmen. „Monteverdi: Memories“ ist eine geniale Reminiszenz an einen einzigartigen Komponisten.
Wir durften den Festakt 450 Jahre Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel in Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Björn Thümler musikalisch umrahmen. Die Veranstaltung gibt es hier zum Nachschauen: https://youtu.be/JRtrQJd4f8E
„Man möchte fast mit dem Ensemble, das seine Freude am feurigen Rhythmus nicht unterdrückt, aufstehen und sich in den Rundtanz von Lebensfreude und Hoffnung einreihen.“
Vielen Dank an Rainer Sliepen für die Rezension unseres Konzerts in St. Magni, Braunschweig.
Ein kleiner Rückblick auf die Konzerte unserer Reihe SOUNDING COLLECTIONS: Musik der Renaissance in den Häusern der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Programmatisch auf die Häuser abgestimmt und ergänzt durch Vorträge renommierter Wissenschaftler:innen waren wir zu Gast im Neuen Museum, im Bode-Museum und der Staatsbibliothek zu Berlin.
Ein großer Dank gilt der Senatsverwaltung für Kultur und Europa und rbbKultur.
„Chi vuol segiur“ la guerra ist ursprünglich eine italienische Lauda aus dem 15. Jahrhundert. Das Stück handelt von dem Kampf um Anerkennung, den man vor allem mit sich selbst ausfechten sollte. Uns haben die umwerfende rhythmische und harmonische Struktur der Lauda von Anfang an fasziniert und dazu inspiriert, das Stück gemeinsam neu zu lesen und mit dem Capella QUARTETT in die Gegenwart zu übertragen.
Capella de la Torre QUARTETT Katharina Bäuml, Schalmei David Becker, E-Gitarre Johannes Vogt, E-Theorbe Mike Turnbull, Percussion
Zum Nachhören: Ö1 Terpsichore bei den Resonanzen Alte Musik im Konzert: Musik von Michael Praetorius, Claude Le Jeune, Thoinot Arbeau. Aufgenommen am 27. Januar im Mozart-Saal des Wiener Konzerthauses